Weihnachten in Griechenland

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Alles was man über Weihnachten in Griechenland wissen sollte

Weihnachten in Griechenland

Weihnachten steht vor der Tür. Wir freuen uns auf eine besinnliche Zeit mit der Familie. Doch wie feiern wir Griechen eigentlich Weihnachten? Natürlich ist Weihnachten auch in Griechenland ein sehr traditionelles Fest mit vielen (lustigen) Bräuchen. Wir haben für euch die wichtigsten Fragen beantwortet. Viel Spaß beim Lesen!

Wann feiert man in Griechenland Weihnachten?

Vierzig Tage vor Weihnachten beginnt bei den orthodoxen Christen die vorweihnachtliche Fastenzeit. Diese endet schließlich am 25. Dezember. Daher kommen an diesem Tag Familie, Freunde und Verwandte zusammen, um gemeinsam zu essen und so das Ende der Fastenzeit und Weihnachten zu feiern. Nun beginnt die 12-tägige Weihnachtszeit. Denn Weihnachten in Griechenland geht bis zum 6. Januar, dem Tag der Theofania („Erscheinen Gottes“). Damit ist der Tag bzw. das Fest der Gotteserscheinung gemeint – auch bekannt als Dreikönigsfest oder Tag der Heiligen Drei Könige.

Wie wird in Griechenland Weihnachten gefeiert?

Eine kleine Tradition ist das Weihnachtsfeuer im Kamin. Einer Legende nach kamen am Tag der Geburt Christi Kobolde (Kalikanzari) aus der Unterwelt, um die Menschen zu ärgern. Das Feuer soll die kleinen Kalikanzari fernhalten. Am 6. Januar werden sie aber von den Priestern wieder in die Unterwelt vertrieben. Dort bleiben sie bis zum nächsten Jahr. Weihnachten in Griechenland hat jedoch noch viel mehr zu bieten! Zum Beispiel gibt es neben dem Weihnachtsbaum ein weiteres wichtiges Weihnachtssymbol, nämlich das Schiff. Dieses wird aus Holz geschnitzt und mit Lichtern geschmückt – egal ob als kleine Deko zuhause oder als großes Schiff auf den öffentlichen Plätzen. Auch das Christoxilo, der Weihnachtsscheit, ist ein bedeutsames Symbol in Griechenland. Das ganze Jahr über wurde das schönste Stück Holz aufgehoben, um es in der Nacht des 23. Dezember anzuzünden und so dem Jesuskind eine warme Nacht zu bescheren. Solange das Weihnachtsholz brennt, bleibt es in seiner Krippe warm.

Was singen die Kinder in Griechenland zu Weihnachten?

Weihnachten in Griechenland ist nicht nur musikalisch ein Highlight, sondern auch sehr geprägt von Gemeinschaft und Nachbarschaft. Mit Glöckchen und Trommeln gehen am 24. Dezember die Kinder von Haus zu Haus, um traditionelle Weihnachtslieder – sogenannte Kalanda – zu singen und die Geburt Christi zu verkünden. Das soll Glück und Segen bringen. Vor allem die ersten Kinder, die das Haus betreten, spielen eine große Rolle. Denn sie sind die ersten Glücksbringer und werden dafür ausgiebig belohnt. Dieser Brauch wird ebenfalls am 31. Dezember und am 5. Januar wiederholt. Für die Kalanda bekommen die Kinder Süßigkeiten, Geld oder was vom traditionellen Weihnachtsbrot Christopsomo.

Was isst man in Griechenland zu Weihnachten?

Natürlich gibt es auch in Griechenland viele leckere Naschereien an Weihnachten. Die wohl beliebtesten Weihnachtsgebäcke sind Kourabiedes (Butterplätzchen mit Mandeln) und Melomakarona (eiförmiges Honiggebäck). Meist ist man dann entweder Team Kourabiedes oder Team Melomakarona. Und auch herzhaftes dürfen nicht fehlen: Traditionell kommt am Weihnachtsabend ein gefüllter Truthahn auf den Tisch. Auch getrocknete Feigen, Rosinen und Nüsse sind sehr beliebt. Ganz wichtig ist jedoch ein spezieller Weihnachtskuchen, Vassilopita, der erst zu Silvester gegessen wird. Darin ist eine Goldmünze versteckt. Wer sie findet, ist im neuen Jahr mit Glück gesegnet. Bevor der Kuchen angeschnitten wird, wird mit dem Messer leicht gekreuzt. Es gibt sogar eine genaue Reihenfolge, wie die Kuchenstücke verteilt werden sollen: zuerst die Heiligen, dann das Haus, der Herr und/oder die Herrin des Hauses, die Familienmitglieder, Freunde und die fehlenden Personen, an die gedacht wird. Das schönste Stück wird für den Armen, Flüchtling oder den Fremden aufgehoben.

Wann findet die Bescherung in Griechenland statt?

Weihnachten in Griechenland? Auf jeden Fall! Aber bitte nicht wundern, wenn es Heiligabend keine Geschenke gibt. 😉 Denn die Bescherung findet tatsächlich erst am 1. Januar statt. Die Geschenke werden vom heiligen Vassilios gebracht und liegen traditionell unter dem Bett und nicht unter dem Weihnachtsbaum. Zu seinen Ehren wird auch der Kuchen Vassilopita gegessen. Denn er ist der Schutzheilige der Kinder und Hüter der Schifffahrt. Zu Lebzeiten (4. Jh. n. Chr.) setzte er sich für die Armen und Benachteiligten ein und galt als wohltätig und hilfsbereit. Der Legende nach wurden die Bewohner damals dazu gezwungen, hohe Steuern an den Präfekten zu zahlen, die die meisten Menschen aber nicht aufbringen konnten. Der Bischof Vassilios bat die Reichen des Landes, ihren armen Mitbürgern zu helfen. Diese gaben ihm Geld und Schmuck, um die Steuerschuld begleichen zu können. Gerührt von der Tat, verzichtete der Präfekt auf die Steuern und gab ihm die Wertgegenstände wieder zurück. Vassilios konnte aber die Gegenstände nicht mehr ihren Besitzern zuordnen. Daher ließ er süße Brote backen, versteckte dort den Schmuck und das Geld und verteilte die Kuchen unter den Armen. So wurde er zum Gabenbringer der Kinder.

In diesem Sinne wünschen wir euch kalá Christoúgenna kai eftychisméno to néo étos!

(Καλά Χριστούγεννα και ευτυχισμένο το νέο έτος: „frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr“)

 

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